Was ist der Discus triangularis?
Der Discus triangularis, auch Discus articularis ulnocarpalis, ellenseitiger Faserknorpel oder triangulärer fibrokartilaginärer Komplex (auf Englisch Triangular fibrocartilage complex, daher die Abkürzung TFCC) ist eine dreieckige, Knorpel-Band-Struktur am Handgelenk, die die distalen (körperfernen) Enden von Elle (Ulna) und Speiche (Radius) miteinander und mit den Mittelhandknochen verbindet. Er befindet sich also an der ellenseitigen Handwurzel. Die dünnste Stelle des Discus befindet sich in der Mitte, die dickeren Zonen an den Verbindungen zu Elle und Speiche.
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| Quelle: http://www.gutachten-hand-arm.de/Discus/Discus_Bilder/Handgelenk_Diskus.JPG |
Welche Funktion hat der Discus triangularis?
Um es einfach auszudrücken: der Discus triangularis nimmt im Handgelenk die Funktion ein, die der Meniskus im Knie hat. Er dient als Druckpolster, als eine Art Stoßdämpfer zwischen Ellenkopf und Handwurzel.
Wodurch kann der Discus triangularis lädiert werden?
Da der Discus speziell dafür existiert, Stöße abzufangen, ist es nicht ganz leicht, ihn einzureißen. Meistens geschieht das durch einen Unfall: ein plötzlicher Schlag, bei dem das Handgelenk gleichzeitig abgeknickt und verdreht wird, und schon ist die Katastrophe perfekt.
Darüber hinaus gibt es Menschen, bei denen eine angeborene Verkürzung der Speiche gegenüber der Elle vorliegt, die sogenannte „Ulna-Plus-Variante“. Durch diesen Ellenvorschub ist der Druck auf den Discus triangularis ständig erhöht, was mit der Zeit zu Verschleißerscheinungen führt.
Und welche Symptome treten bei einer Ruptur des Discus triangularis auf?
Anfangs wird eine entsprechende Läsion häufig für eine Prellung oder Verstauchung gehalten. Über dem ellenseitigen Handgelenk (auf der Seite des kleinen Fingers) bilden sich eine Schwellung und ein Druckschmerz, der bei bestimmten Bewegungen merklich schlimmer wird. Das Aufdrehen eines Getränkeverschlusses, Abstützen mit der flachen Hand und das Tragen schwerer Gegenstände werden quasi unmöglich, und auch das Schreiben egal ob mit Stift oder Tastatur verursacht Schmerzen. Manche Menschen beschreiben die Beschwerden eher als Druckschmerz, andere als „Messerstiche“.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich anfangs keinerlei Schmerzen hatte. Nach dem Schlag, der meine Verletzung verursacht hat, tat es ein bisschen weh, aber nicht besonders schlimm. Zwei Minuten Pause, dann habe ich weiter Volleyball gespielt. Erst gegen Abend merkte ich, dass sich die Hand merkwürdig „kraftlos“ anfühlte. Am nächsten Morgen fiel es irgendwie schwer, das Handgelenk nach oben abzuklappen, aber Schmerzen hatte ich nach wie vor nicht. Nachmittags habe ich noch eine sechsseitige Klausur geschrieben, erst danach setzte der Druckschmerz ein. Abends konnte ich die Hand nach oben/unten gar nicht mehr bewegen, nach rechts/links kaum noch. Was mir besonders auffiel: es tat weh, wenn ich auf das ellenbogenseitige Ende der Elle drückte. Erst am nächsten Morgen ging es ins Krankenhaus, wo man prompt eine Verstauchung diagnostizierte, mir eine Gipsschiene anlegte, und mich wieder nach Hause schickte.
To make a long story short: Es wurde nicht besser. Nachdem man mir die Schiene ein paar Tage spatter wieder abnahm, hatte ich höllische Schmerzen im ganzen Handgelenk, und wiederum eine Woche später wurde beim MRT der Verdacht des Cheforthopäden bestätigt: Läsion des Discus triangularis, einige Tage danach eine Entzündung des Nervus ulnaris.
Halt. Was ist jetzt wieder der Nervus ulnaris?
Hat da jemand im Biologie-Unterricht nicht aufgepasst? ;) Um das jetzt einfach zu halten: Der Nervus ulnaris ist der motorische und sensible Nerv, der etwa am Ellenbogen ansetzt und bis zu den Fingerspitzen verläuft. Dieser Ellennerv versorgt den kleinen Finger und eine Hälfte des Ringfingers mit Gefühl (für den Rest der Finger ist der Nervus medianus zuständig). Bei einer wie auch immer gearteten Störung des Nervus ulnaris sind also nur die beiden äußeren Finger betroffen. Zusätzlich kann es passieren, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, den kleinen Finger an- oder abzuspreizen. Mich kostet es zum Beispiel mehr Anstrengung, ihn beim Rest der Hand zu behalten, als es sollte.
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| Quelle: http://www.chirurgie-kreuzkirche.de/assets/images/Ulnaris.jpg |
Jetzt reden wir mal Tacheles. Wie steht es mit den Heilungschancen?
Schlecht.
Ja, ich weiß. Tut mir leid, aber was nutzt es, lange um den heißen Brei zu reden? Man braucht schon ein bisschen Glück, damit wieder alles in Ordnung kommt. Dabei hängt natürlich auch eine Menge davon ab, wie genau die Läsion aussieht. Glatte Kanten kann man in einer Arthroskopie zusammennähen. Ausgefranste Enden kann man glätten. Bei einem Ellenvorschub kann man die Elle operativ verkürzen. Liegen die Schmerzen hauptsächlich am Nervus ulnaris (wie es bei mir der Fall zu sein scheint), besteht die Möglichkeit, den Nerv abzuklemmen, womit man neben den Schmerzen auch das Gefühl in einem Teil der Hand verliert. Hilft alles nichts, kann man sich immer noch die Hand versteifen lassen. Also, wenn man sie nicht mehr braucht.
Kann sein, dass Glätten und Zusammennähen was bringt, kann auch sein, dass es überhaupt nichts ändert. Ich habe von vielen Menschen gehört, die mehrere Operationen über sich ergehen lassen haben, und der Schmerz immer schlimmer wurde. Ja, ich bin skeptisch eingestellt. Einer der Ärzte, bei denen ich war, sagte mir, die Chancen, dass bei einer Arthroskopie nichts schiefgeht, liegen bei 50:50, die Chancen, dass man nach einer gelungenen Operation wirklich beschwerdefrei ist, ebenfalls bei 50:50. Im Endeffekt bleibt es jedem selbst überlassen, ob er dieses Risiko eingehen möchte oder nicht. Ich habe es bisher nicht getan.
Anfangs habe ich einen der Ärzte dafür verflucht, mir Satan höchstpersönlich an die Wand zu malen, als er meinte, ich werde meine Hand vermutlich nie wieder so wie früher benutzen können.
Vierzehn Monate später wünschte ich nur noch, er hätte sich etwas Mühe gegeben, mir das schonend beizubringen.
Ich bin keine Ärztin. Mein zusammengeklaubtes Wissen ersetzt keine medizinische Ausbildung, meine eigene Meinung ersetzt keine fachliche Beratung. Sämtliche Angaben ohne Gewähr.
Quellen
darüber hinaus: Informationen verschiedener Ärzte, bei denen ich in Behandlung war
Für Erfahrungsberichte Betroffener empfehle ich dieses Forum: http://www.softrock.de/forum/thw/board.php?boardid=45&time=1329335005
Hi ich hatte ein arbeitsunfall auch TFCC nach eine spiegelung wurde die schmerzen schlimmer. jetzt sagen die ärzte das mein ulna zu lang ist. die wollen mir erzählen das es vorher war und es mit den unfall nichts zutun hat daher als normale krankheit stufen und kein BG fall mehr ist. ich werde naturlich dagegen kämpfen.
AntwortenLöschenMFG
Hallo !
AntwortenLöschenBei mir wurde im MRT auch ein Riss im Discus Trinangularis fest gestellt .Schmerzen im Handgelenk hab ich keine aber vom Ellenbogen bis zum Handgelenk bei jeder Bewegung Schmerzen kann das zusammen hängen ?